La musique avant la musique - Die Pausen als negative Klänge

SchlossbildOrgel mit Schachbrett

Interdisziplinäres Kunstprojekt / Idee und Gesamtkonzeption: © Georg Schalla

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☐ Pressetext

STAATLICHE SCHLÖSSER UND GÄRTEN
BADEN-WÜRTTEMBERG

PRESSEMELDUNG
21. OKTOBER 2015
RESIDENZSCHLOSS RASTATT: PROJEKT KLANGRAUM. VERNISSAGE DER AUSSTELLUNG

Schloss Rastatt
Der Ehrenhof wird Klangraum. Ausstellung im Residenzschloss Rastatt

Zeitgenössische Kunst trifft in Rastatt auf historische Mauern. Bei dem groß angelegten „Klangraumprojekt“ des Künstlers Georg Schalla sollen Künstler aus unterschiedlichen Bereichen den Ehrenhof des Schlosses bespielen und zum Klingen bringen. Über das Großprojekt, das im Jahr 2017 realisiert werden soll, informiert jetzt eine Ausstellung in der Sala terrena des Schlosses. Sie wird am 31. Oktober von Michael Hörrmann, dem Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, in einer abendlichen Vernissage eröffnet und ist vom 1. bis 30. November 2015 zu sehen.


EHRENHOF ALS KULISSE EINES KUNSTPROJEKTS
Großformatige Zeichnungen, Pläne, Bilder, Collagen, Skulpturen, Modellbauten und Fotografien werden einen Monat lang im Erdgeschoss von Schloss Rastatt ausgestellt. Sie zeigen, wie der Ehrenhof des Rastatter Schlosses zur Kulisse eines Kunstprojekts werden soll. Die Eröffnung dieser vorbereitenden Ausstellung findet am 31. Oktober 2015 um 18 Uhr statt. Nach einer einführenden Rede des Architekten Horst Rabe spielt das Ensemble „Raum-Musik für Saxophone“ in der Sala terrena und auf dem Schlossplatz. Die Musiker vermitteln einen ersten Eindruck davon, wie das Musikprojekt aussehen kann.

MUSIK, TANZ UND FILM
Das Klangraumprojekt versteht sich als Experimentierinstallation für Künstler aus unterschiedlichen Bereichen. Neben Klangraum-Installationen und Kompositionen werden auch Tanz, Film und Computeranimationen einbezogen. Der Ehrenhof des Schlosses samt den Arkadenbögen der Seitenflügel soll dabei als Klangraum genutzt und die Architektur mit einbezogen werden. Wie bei einer begehbaren Ausstellung kann dieser Klangraum tagsüber auch vom Publikum besucht werden. Passend zur Architektur des Schlosses sind unter anderem ein Klangschachspiel und ein Klanglabyrinth angedacht. Der Künstler erläutert, dass in den Arkaden der Seitenflügel „Klangräume“ entstehen sollen, gefüllt mit Musik nach konkreten Partituren zeitgenössischer Komponisten aber ebenso mit Klangbildern, die er selbst schaffen wird. Genauso seien die beteiligten Musiker aber frei, die Klangräume in den Arkaden nach eigener Inspiration zu füllen.

SCHAUPLATZ FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Dass moderne Kunst und historische Gebäude sich gut ergänzen, ist in den Schlössern und Klöstern des Landes immer wieder zu erleben: Regelmäßig bieten die historischen Mauern den Rahmen für Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. „Auch in Schloss Rastatt probieren wir diesen Dialog zwischen Gegenwartskunst und Geschichte nicht zum ersten Mal aus“, erklärt Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Man habe bereits bei dem groß angelegten Kunstprojekt der „Blauen Schafe“ im Jahr 2014 das Residenzschloss Rastatt zum Schauplatz einer künstlerischen Aktion machen können – mit sehr positiver Resonanz.

ÜBERREGIONALER KULTURELLER STANDORT
Der Ehrenhof von Schloss Rastatt ist als großflächiger Veranstaltungsort längst über die Region hinaus gut eingeführt: Bei Konzerten, Messen und Märkten zieht der rechteckige Platz mit seinen eleganten Barockfassaden viele Menschen an. Darauf setzt auch der Künstler Georg Schalla: Sein Projekt soll ausstrahlen, „als Wegweiser in eine neue Richtung“, wobei Schalla eine sowohl regionale als auch internationale Wirkung erwartet, insbesondere durch die Nachbarschaft zu Frankreich. Der Künstler und Organisator stellt sich vor, mit dem Kunstprojekt erste Schritte in Richtung auf einen „überregionalen kulturellen Standort in Schloss Rastatt“ aufzubauen. „Dabei ist es wichtig, die eigene barocke Vergangenheit zu begreifen und sie mittels Kunst wieder ins Leben zu rufen und zu integrieren“, sagt Georg Schalla.
WWW.SCHLOSS-RASTATT.DE

 

Vorbericht BT

Große Orgelinstallation
Klangschachspiel mit Schlosspanorama

Klangschachspiel mit Schlosspanorama
Große Orgelinstallation

☐ Konzeption zum Klangraum

Projektkonzept KLANGRAUM 2018 zur Informationsausstellung in der Sala Terrena des Schlosses Rastatt, Oktober/November 2015

Es existieren drei verschiedene Projektkonzeptionen, welche sämtliche künstlerische Disziplinen integrieren sollen. D.h. monumentale konzeptgebundene Malereien wie auch Installationen, Objekte, Skulpturen, Tanz-Choreographien und Musikkompositionen für verschiedene Interpreten und Ensembles.

Die folgenden Themen entstanden über Jahrzehnte hinweg und werden unter der Reflektion der zeitgenössischen internationalen Musikavantgarde berücksichtigt, deren Experimente von mir als Bildenden Künstler aufgegriffen wurden, um dann ein neues zusammenfassendes vielschichtiges Kunstprojekt zu entwickeln. Auch unter Miteinbeziehung mehrerer Kunstdisziplinen.

Dieses Musikprojekt ist künstlerisch so gestaltet, daß seine Idee eine Konzeption in ein Gesamtkunstwerk zusammenfaßt. Dies ganz im Sinne einer barocken Harmonie, welche sowohl die Architektur im Wechseldialog als auch die Landschaft mit einbezieht. Nun aber nicht mehr im Geiste des barocken Zeitalters sondern in einem neuen weltanschaulichen Musikempfinden des 21. Jahrhunderts, dessen Komponisten und deren Zeitgeist eine Art musikalischer Weltganzheit darstellen. Das Kunstprojekt betrifft als ein zentraler Ausgang und Mittelpunkt parallel zum Grundmuster einer verborgenen Sonnenstadt, auch den ehemals barocken Zeitgeist.

Die gesamte Konzeption zu den Musikprojekten ist am besten über eine öffentliche Präsentation als Informationsausstellung in geeigneten größeren Räumlichkeiten zu veranschaulichen; schon auf Grund seiner Komplexität. Dieses Vorhaben ist sowohl für regionale Zwecke bestimmt als auch für eine Kulturkooperative Deutschland/Frankreich und wird somit innerhalb des Dreiländer-Ecks zum Tragen kommen. Angesprochen werden sollen Rastatt, Straßburg, Basel.

Die letzten Endes geeignete Aufführung und installationsfähige Positionierung bietet vorzüglich der Ehrenhof des Rastatter Schlosses an, wegen sämtlicher technischer Voraussetzungen. Der Ehrenhof eignet sich mit seiner Kulisse als Austragungsort zur Umsetzung von Kunstprojekten, welcher das Ambiente dieser barocken Architektur hervorragend mit einbeziehen kann. Siehe hierzu Pläne und Entwürfe der dafür entwickelten künstlerischen dreidimensionalen Projektkonzeptionen.

Die Stadt Rastatt bietet eine öffentliche Plattform an, die in der Zukunft intensiv kulturell überregional genutzt und bespielt werden sollte. Eine gezielte künstlerische Planung könnte auch der Beginn für eine sich regelmäßig wiederholende Einrichtung im Bereich Kunst und Kultur sein, welche verstärkt nach außen getragen wird.
Das geplante Projekt hat einen künstlerischen avantgardistischen internationalen Anspruch und dient in seiner Einmaligkeit als Wegweiser in eine neue Richtung und Verbindung zur professionellen Szene. Es sollte auch für die Zukunft den Beginn und Aufbau eines überregionalen kulturellen Standortes signalisieren, welcher verändert und erweitert werden sollte. Dabei ist es wichtig die eigene barocke Vergangenheit zu begreifen und sie mittels Kunst wieder ins Leben zu rufen und zu integrieren.
Rastatt als Standort hat die Möglichkeit vor der Haustür zu Frankreich eine Kulturkooperative zu bauen, durch gezielte Zusammenarbeit (im Gegensatz zur früheren geschichtlichen Festungsstadt als Bollwerk).

Die Ausstellung vom 23. Oktober bis 30. November 2015 in der Sala Terrena des Schlosses Rastatt beinhaltet zu den beschriebenen Bereichen großformatige Zeichnungen, Pläne, Bilder, Collagen, Skulpturen, Modellbauten sowie Fotografien. Zur Vernissage sind zudem Musiker, die die Szenerie beleben sollen und die Idee zum Großprojekt transportieren, mit eingeplant.

Klangraum
Das Klangraumprojekt kann die vorgefundene Architektur eines (Licht-)Hofes mit einbeziehen, aktivieren und lebendig machen. Einschließlich seiner künstlerischen vielschichtigen Gestaltungsmöglichkeiten. Der Austragungsort bietet als Klangraum verschiedene Aktivierungsmöglichkeiten an, ist vielschichtig bespielbar und für das Publikum begehbar.

Das Klangraumprojekt schließt folgende künstlerische Bereiche ein: Klangrauminstallation auf verschiedenen Ebenen, Klangskulpturen, Objekte, Film, Computeranimationen, Musik-Kompositionen, Tanz-Choreographien. Das Projekt ist eine Experimentierinstallation für verschiedene Inhalte, Themen und Akteure.

Themen:
La musique avant la musique – Die Musik vor der Musik
Die Pausen als negative Klänge
L’entendre du silence – Das Hören der Stille

Zu den Themen existieren dreidimensionale großzügige Modelle, um das Anliegen zu verdeutlichen. Darüber hinaus gibt es sowohl Fotos als auch vertonte Filme. Detaillierte Informationen sind ferner in zwei Katalogen einsichtig.

Ein zentrales Thema in diesem umfassenden Projekt bildet das Schachspiel als ein akustisches Spiel mit Klang- und Notationsobjekten. Das akustische Notationsspiel bietet alle mathematischen Formen und Züge des Schachspiels an. Die Figuren in diesem Spiel sind gleichzeitig Notationsobjekte für eine musikalische Performance der Akteure. In diesem Falle sind es mehrere Perkussionisten, die gegeneinander komponieren, spielen oder sich ergänzen. Die Tänzer, welche die Schachspielfiguren darstellen, können dieses Klangspiel mittels der Mathematik eines Schachspiels oder spontan durch eine experimentelle Performance ohne Choreograph in ein atmosphärisches Klangbild bestimmen, wobei wiederum jeder Akteur das Klangbild beeinflussen sowie aktivieren kann. Die Partitur ist das experimentelle Spiel. Das musikalische Tanzschachspiel soll in erster Hinsicht die Mathematik der 64 Felder in ihrer unendlichen Bespielungsmöglichkeit mittels Tanz umsetzen und verdeutlichen.

Es liegen genaue choreographische Handhabungshandlungen für die Bewegungsabläufe der Choreographie vor. D.h. um der Konzentration der Schachspieler gerecht zu werden, sollen die Tänzer, welche die Schachfiguren darstellen, in Zeitraffer, also fast statisch agieren, um das Spiel dem Publikum bewußter zu machen.
Die 64 Schachspielfelder werden für die Choreographie vertont, damit gleichzeitig durch die nachgestellten Schachzüge eine neue musikalische Komposition entsteht. Zwei Spieler übertragen über einen Monitor ihre jeweiligen Züge im Raum (im Nord- und Südblick) für die Tänzer zu einer Handlungsanweisung.

Die nahezu statische Figuren/Tänzer im Spiel lassen zu Beginn über die Sensoren des Schachfeldes einen komplexen Klang aller Manuale einer Orgel erklingen. Je weniger Figuren im Spiel sind, umso geringer ist das Klangvolumen. Es werden genau so wie die Figuren im realen Schachspiel, die Tänzer aus dem Klangspiel ausscheiden. Dabei werden gleichzeitig die vertonten Schachfelder mittels der Orgelregister klanglich herausgenommen. Das gesamte Klangvolumen verringert sich also. Es bleiben immer weniger Figuren auf dem vertonten Feld stehen. Zuletzt verringert sich das Klangbild bis auf den letzten Schachzug, welcher als Dauerton im Raum stehen bleibt.

Das Labyrinth
Eine erweiterte Projekt- und konzeptionsbezogene Installation ist as Klanglabyrinth. Ein Bezug zu den klassischen und mittelalterlichen Symboliken.

Das reduzierte Diagramm, das auf einem dreifachen Mäander beruht, das die Zahl der Umgänge durch einfache Schritte von sieben auf elf zunimmt; die Zahl, welche im mittelalterlichen religiösen Denken eine wichtige Rolle spielte.

Das Labyrinth wird hier jedoch zum Weg als akustisches Klangspiel umgestaltet, welche das Ziel einer planetarischen Musik im tönenden Kosmos verdeutlichen und mittels der grafischen Klangwelten bespielt und hörbar gemacht werden soll.

Das Labyrinth ist gleichzeitig auch für das Publikum außerhalb der Bespielbarkeit begehbar und führt es wie durch eine Ausstellung mit Themenbereichen, welche sich ergänzen und zusammen geführt werden können. Sie sind, je nach Begehung des Labyrinths, beliebig austauschfähig.

Georg Schalla Rastatt, im März 2015

Ergänzte Konzeption
Arkaden am Schloss Rastatt

Die in den Seitenflügeln des Schlosses 33 nutzungsfähigen Arkadenbögen werden als Erweiterung der künstlichen Gestaltung des gesamten Ehrenhofes mit großer Klangrauminstallation inhaltlich mit einbezogen.

Die Themen greifen die Bespielungsmöglichkeiten konzeptionell der Klangrauminstallation mit dem Klangschachspiel auf und liefern zum Teil direkte Vorgaben zur akustischen Umsetzung für die Musiker. Es sind zum Einen konkrete Partituren zeitgenössischer Komponisten zum Bespielen und zum Teil Darstellungen zum Thema "Klangwelten" Klangbilder von mir zum Thema eingebracht.

Damit ist die Verbindung in der künstlerischen Bespielbarkeit und eine Einbeziehung funktional in die vorhandene Architektur des Schlosses hergestellt.

Die Musiker aus verschiedenen intrumentalen Bereichen können diese Arkadenbestückng auch frei interpretieren. Insofern sind die Arkaden Teil der Kklangrauminstallation und ergänzen gleichzeitig den Klangraum, der für das Publikum, auch wie bei einer begehbaren Ausstellung, tagsüber zur Verfügung steht.

Ehrenhof des Schlosses Rastatt
Aufgang zum Ehrenhof des Schlosses Rastatt

Ehrenhof des Schlosses Rastatt
Ehrenhof des Schlosses Rastatt

Seitenflügel mit Arkaden des Schlosses Rastatt
Seitenflügel mit Arkaden des Schlosses Rastatt

Seitenflügel mit Arkaden des Schlosses RastattSeitenflügel mit Arkaden des Schlosses Rastatt

Arbeitsbeispiele zur Arkadenbestückung
Arbeitsbeispiele zur Arkadenbestückung

Tänzer als Schachspielfiguren in der Choreographie/im Spiel:Tänzer als Schachspielfiguren in der Choreographie/im Spiel

Video zur Vernissage

Informationsausstellung "Klangraum Schachspielprojekt", 30.10.2015, Schloss Rastatt. Laudator: Michael Hörrmann. Film: Volker Hoffmann

☐ Bilder

Les Percussion de Strassbourg
Les Percussions de Strasbourg

☐ Nachbericht Pressetext

BT: KlangraumprojektBT

BNN: KlangraumprojektBNN

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